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fallen column, 2025, rauminstallation

beton/pva/glycerin/wasser

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3d-druck und betonguss in aquarien, gefüllt mit wasser-glycerin gemisch.

In der rauminstallation entfalten sich prozesse des werdens und vergehens. Vier aquarien enthalten fragile strukturen, die sich nach und nach auflösen. Die äußere hülle – aus 3d-gedrucktem, wasserlöslichem pva– filament, basiert auf einem 3D-Scan der historischen Säule im Raum.

Im inneren bleibt eine betonform zurück, deren struktur durch einen materialoptimierungsalgorithmus erzeugt wurde. Diese sogenannte topologieoptimierung wird hier als eine abstraktion der statischen funktion biomorpher, natürlich gewachsener strukturen genutzt.

 

Die arbeit entspringt nicht dem interesse am fertigen objekt, sondern am prozess, der zu seiner form führt. Während der ausstellung verändert sich das werk kontinuierlich: Das material erodiert, spuren bleiben, formen wandeln sich. Ein gefallener körper zersetzt sich, bis nur noch das skelett übrig bleibt.

video dokumentation
01.03.25; 04.03.25; 07.03.25; 11.03.25; 17.03.25; 21.03.25; 22.03.25
Mischverhältnis (glycerin:wasser): 50:50 ; 10:90 ; 40:60 ; 10:90

Die metamorphose während des dreiwöchigen ausstellungszeitraums wurde an sieben verschiedenen tagen dokumentiert.
Um den auflösungsprozess zu verlangsamen und auf die länge des ausstellungszeitraums zu strecken, wurde dem wasser glycerin beigemischt. Je nach glyceringehalt der becken entstehen also verschiedene szenarien des trasformationsprozesses.

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artefakt #01, 2023,86x40x30, beton/sand

Digitale Modellierung basierend auf 3d gescannten Knochen. Herstellung des Betongusses durch 3d Sandschalungsdruck.

Der Knochen selbst ist ein beeindruckendes Werk der Natur – eine in Jahrmillionen optimierte Struktur, die das Leben in Form und Materie speichert. Als Energieträger spiegelt er die Geschichte eines Daseins wider, das dynamisch war und doch nun in statischer Form verharrt.

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Hier wird das statische Abbild eines Knochens Ausgangspunkt einer künstlerischen Neuschöpfung, die von einem technischen, maschinellen Prozess getragen wird. Der Knochen wird hierbei neu interpretiert und in einem „gebärenden“ Prozess durch eine Maschine hervorgebracht – eine absichtliche Nachbildung dessen, was die Natur erschuf, doch nun ohne das ursprüngliche Leben, das ihm einst innewohnte. Die Skulptur, in ihrer Geburt bereits tot, ist das Ergebnis einer maschinellen Intervention und stellt eine Gegenüberstellung von organischem, lebendem Ursprung und technischer Nachbildung dar. Sie lädt die Betrachter*innen ein, den Gegensatz von Lebendigkeit und Leblosigkeit zu reflektieren.

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Kann eine künstlich geschaffene Form Seele oder Leben in sich tragen, oder bleibt sie lediglich ein formvollendetes Abbild des Lebendigen?

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Die Arbeit soll das Motiv des Knochens als „Kunstwerk der Natur“ fortführen, welches durch den Eingriff der Technik ein neues, paradoxes Dasein erfährt.

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